Dienstag, 13. Januar 2015

Alemannia lebt!

Es ist geradezu überwältigend welche Anziehungskraft das anstehende Spitzenspiel gegen den (Noch-)Tabellenführer Rot-Weiß Essen hat. Es sind nun noch etwas mehr als drei Wochen bis zum Spiel und bereits jetzt ist das Stadion so gut wie ausverkauft. Nur so gut wie, da man wohl nicht mit so einem Ansturm gerechnet hatte, deswegen gewährte man den Essenern zu dem üblichen Auswärtskontingent von 3.000 Plätzen zusätzliche 2.000 Plätze in einem Heimblock. Dies hatte nun zur Folge, dass ein Block als Puffer zwischen Heim- und Auswärtsfans freigehalten werden muss. Von den möglichen 32.960 Plätzen bleiben also nur noch knappe 30.000 Plätze frei. Am Ende kann man sich jetzt wohl ärgern den Essenern doch so viele Karten geschickt zu haben. :P
Trotz der Großzügigkeit einen weiteren Block zur Verfügung gestellt zu haben, ist der Ansturm aus Essen weiterhin groß gewesen. Das Zusatzkontingent von 2.000 Karten wurden noch am selben Tag in gerade einmal zwei Stunden verkauft. RWE-Fans, die kein Ticket ergattert hatten, versuchten anschließend sich an den Tickets der Alemannia-Fans zu bedienen. Um dies zu verhindern, wurden gen Ausverkauf die Onlinekäufe aus Essen und Umgebung nicht mehr gewährt bzw. storniert. Dies soll, denke ich auch verhindern, dass sich wieder irgendwelche Idioten im Heimblöcken einnisten, um Krawall zu stiften. Ich sehe es keinesfalls kritisch, wenn RWE-Fans in unseren Blöcken sitzen/stehen, wie man es jedoch kennt, gibt es in allen Reihen schwarze Schafe, die sie aufplustern müssen.

Mit den zu erwartenden ca. 30.000 Zuschauern (die genaue Anzahl wird noch bekannt gegeben) werden einige Rekorde gebrochen. Der bisherige Rekord der seit 2012 existierenden Regionalliga West wird eingestellt. 14.415 Zuschauer versammelten sich in der Hinrunde dieser Saison beim Derby RW Essen gegen SG Wattenscheid. Der Zuschauerrekord aller Regionalligen wurde ebenfalls gebrochen. Beim Stadtderby von RB Leipzig und Lokomotive Leipzig waren sogar 24.795 Zuschauern vor Ort. Beeindruckender wird es, wenn man die Zuschauerzahlen der Alemannia in den letzten Jahren betrachtet. Vor drei bis vier Jahren in der 2. Bundesliga gab es nur zwei Spiele, die ansatzweise so viele Zuschauer zu verzeichnen hatten. Nur die Spiele gegen den MSV Duisburg (~31.000) und gegen Eintracht Frankfurt (~28.000) sind mit dieser Fan-Offensive zu vergleichen. Gegen Pauli, Karlsruhe und Düsseldorf kamen damals im selben Jahr gerade einmal nur um die 22.000 Zuschauer.

Das Spiel kommt zum perfekten Zeitpunkt. Nach all' der Misere der letzten Jahre hat sich der Zuschauerschnitt inzwischen auf knapp 7.000 Zuschauer gesenkt. Die Winterpause in Kombination mit dem Spitzenspiel zum Rückrundenbeginn sorgt für diesen enormen Ansturm. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es einen ähnlichen Hype gegeben hätte, wenn so ein Spiel mitten in der Saison gewesen wäre und dementsprechend wohl nicht genug Zeit da gewesen wäre, dass auch der letzte in Aachen mitbekommen hat, das was Großes ansteht.
Nun sieht man welch' ein Potenzial dieser Verein und diese Stadt mit sich bringt. Mit etwas Glück und einem erfolgreichen Ausgang dieses Spieles wird man den ein oder anderen Fan wieder an den Tivoli binden können. Ganz sicher werden auch einige Sponsoren oder sogar Spieler auf die Alemannia aufmerksam.

Eines sollte man jedoch nicht aus den Augen verlieren. Trotz des ganzen Hypes, sollte man nicht vergessen, dass selbst wenn wir am 02. Februar zwei Stadien fühlen könnten, wichtig sind drei Punkte und eine konstante restliche Rückrunde, denn mit einem Zuschauerrekord ist noch niemand aufgestiegen.

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